Am 14. Juni habe ich den Workshop “Klappentext und Pitch“, organisiert vom Selfpublisher-Verband e.V. im Lettrétage in Berlin-Kreuzberg besucht . 📖
Einige Tage zuvor hatte ich nochmal extra an meinem Klappentext rumgewerkelt, um ihn im Workshop besprechen und analysieren lassen zu können. Es ist wirklich eine Kunst für sich, einen Klappentext zu schreiben. Er darf nicht zu lang sein, sollte die wichtigsten Informationen enthalten und das Interesse beim Leser wecken.
Ausgerüstet mit meinem Klappentext begab ich mich also zum Lettrétage. Mittlerweile bin ich echt überrascht, wie viele Veranstaltungen es doch für Autoren gibt, gerade in Berlin. Eine Veranstaltung jagt die nächste, sodass ich kaum noch hinterherkomme. 😆
Ich betrat das erste Mal das Lettrétage und war erstaunt, wie groß der Raum war. Mehrere Stuhlreihen standen hintereinander, vorne gab es einen Tisch mit Mikrofon. Der Beamer ratterte schon, um sich auf den Vortrag einzuspielen. Es gab eine kleine Getränkeecke, an der ich mich gleich bediente, ich hatte einen langen Fahrtweg hinter mir. 😉
Und dann ging es auch schon los. Autor Hans Peter Roentgen leitete die Veranstaltung ein. Er stellte uns – gleich zu Beginn – die Hollywood-Formel vor.
Fünf Elemente finden sich in jeder Geschichte, die als erstes benannt werden müssen:
1) Es gibt einen Helden,
2) der sich in einer Situation wiederfindet, aus der er sich befreien will,
3) indem er versucht, ein Ziel zu erreichen.
4) Es gibt einen Antagonisten (Gegenspieler), der ihn aufhalten will.
5) Ist er erfolgreich, endet es für den Helden in einer Katastrophe.
Auf dieser Grundlage kann der Klappentext, bzw. Pitch erstellt werden. Man sollte sich immer fragen, wo die Geschichte beginnt, was das Problem ist und wie es überhaupt in Gang gesetzt wird.
Dabei ist es wichtig, nicht zu allgemein zu schreiben. Der Hauptkonflikt sollte möglichst anschaulich sein und die Geschichte tragen. Was ist der Auslöser meiner Geschichte und wo beginnt der Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt?
“Show, don’t tell” (Zeigen, nicht behaupten) ist die Regel schlechthin. Man sollte in seinem Klappentext nicht nur irgendetwas “beschreiben”, sondern einen richtigen Film beim Leser im Kopf erwecken. Der Leser muss den Konflikt wahrlich fühlen.
Es kann auch hilfreich sein, den Klappentext mit einem Zitat aus dem Buch zu beginnen oder das Zitat einer Rezension von einer Zeitschrift oder bekanntem/n Autor/Autorin einzusetzen.
Wie bei jedem Werbetext sind zwei Sätze besonders wichtig: Der erste und der letzte Satz. Der Erste soll locken, den Text zu lesen und der Letzte soll zum Kauf oder zur Leseprobe verleiten.
Gefüttert mit Informationen, fragte uns Hans Peter Roentgen, wer denn schon alles einen Pitch oder Klappentext dabei habe. Einige von uns trugen daraufhin ihre Texte vor, um sie gemeinsam zu analysieren und noch mehr Potenzial wachzukitzeln. Das war echt eine interessante Diskussion.
Auch ich trug meinen Klappentext vor und war überrascht, wie unterschiedlich er beim Publikum ankam. Ich erntete einige gute Tipps, die ich mir notierte, um zukünftig an meinem Klappentext weiterzuarbeiten. Das Thema “Konflikt” ist mir an diesem Tag wieder etwas tiefer in die Schuhe gekrochen, aber das ist gut, weil es noch wichtige Punkte im Klappentext zu benennen gibt. Ich bin gespannt, wie er am Ende aussehen wird, aber noch stecke ich ja in der Überarbeitungsphase von meinem Fantasy-Roman, die noch etwas andauern wird.
Die Veranstaltung war schön und ich bin schon gespannt, wo es mich das nächste Mal hinziehen wird.
Schreibt ihr auch an einem Buch und habt ihr schon mal einen Klappentext entworfen❓